BirdLife Zürich führt am 19. November 2022 einen Praxiskurs mit dem Thema «Sensibilisierung auf Probleme und mögliche Lösungsansätze» durch.

Datum/Daten

  • Theorie Sa 19.11., 13:30 – 16:30 Uhr
  • Begehung Sa 3.12. 13:30 – 16:30 Uhr

Kursort Theorie: Pädagogische Hochschule Zürich
Kursort Begehung: Stadt Zürich oder Gemeinde am Zürichsee, evtl. Winterthur

Kosten

  • Basispreis: 86.-
  • Mitglieder von einem Verein von BirdLife Zürich oder von BirdLife Schweiz: 65.-
  • Reduktion Vorstandsmitglieder von einer Sektion von BirdLife Zürich: 43.-

Weitere Informationen und Anmeldung

Am 22. Juni 2020 wurde im Kantonsrat des Kantons Zürich eine parlamentarische Initiative zu Vögel und Glas eingereicht.

Glas muss endlich für Vögel sichtbar gemacht werden, Interview mit Lisa Streuli, Zeitung Zürich West Nr. 22/23 vom 28. Mai 2020

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Glasflächen führen jedes Jahr zum millionenfachen Tod von Vögeln. Hier erfahren Sie, weshalb das so ist und was dagegen unternommen werden kann.

Hindernisse im Siedlungsraum

Vögel werden in unseren Siedlungsgebieten mit Situationen konfrontiert, auf die sie nicht vorbe­reitet sind. Vögel sind durch Glas, das an Bauten entsteht, sehr gefährdet. Glas wurde in den letz­ten Jahren immer häufiger und grossflächiger verwendet. An aussichtsreichen Lagen wird für Balkonbrüstungen fast ausschliesslich Glas ver­wendet und dank den verbesserten Isolations­ eigenschaften werden ganze Fassaden aus Glas erstellt. Um eine übermässige Aufwärmung der Innenräume zu vermeiden, werden diese noch mit spiegelnden Oberflächen versehen. Diese Fenster spiegeln die Umgebung naturgetreu und folglich fliegen die Vögel ungebremst in die Scheiben.

Vögel kennen kein Glas

Solche spiegelnden Fassaden und Fenster sowie durchsichtige Glasflä­chen werden zu Todesfallen für Vögel. Die heftigen Kollisionen führen zum elenden Tod. Falls der Vogel nach dem Aufprall noch wegfliegt, wird er spä ter trotzdem an seinen Verletzungen sterben. Tote Vögel am Boden sieht man selten, denn sie werden schnell von Katzen oder Füchsen geholt. Die Eigentümer solcher Glasflächen soll­ ten Verantwortung übernehmen, so dass nicht unzählige Vögel im Sied­ lungsraum sterben.

Alle sind gefordert

Das Thema Glas wird bei Baubewilligungen kaum berücksichtigt. Und bei bestehenden Glaswänden sieht man noch allzu häufig ein paar wenige Raub­ vogelsilhouetten, die, mit zu grossem Abstand aufge­ bracht, nicht wirksam sind. Der Verein proVogel hat sich deshalb das Ziel gesetzt, Aufklärungsarbeit zu leisten. Eigentümer und Bauherren wie auch Ar­ chitekten und Bauämter müssen informiert werden. Andererseits müssen auch Rechtsgrundlagen ge­ schaffen werden. Denn so kann erreicht werden, dass Städte und Gemeinden die gleichen Vorschrif­ ten anwenden. Bisher haben nur wenige Gemeinden freiwillig Richtlinien zum Vogelschutz bei Glaswän­ den geschaffen. Und ganz allgemein sollte heute eine verdichtete Bauweise nicht zu Lasten der Natur ge­ hen und damit noch weiter zum Artenschwund bei­ tragen.

Was können Sie tun?

Um Kollisionen zu verhindern, muss Glas für Vögel sicht­ bar gemacht werden. Am besten ist es, schon bei der Planung eines Bauvorhabens eine Bemusterung auf Glas­ brüstungen und Glaslärmschutzwänden einzuplanen, beispielsweise per Siebdruck. Bei den Bemusterungen sind, neben den bewährten senkrechten Streifen, den kreativen Ideen keine Grenzen gesetzt. Die Glashersteller erfüllen Ihnen Ihren persönlichen Wunsch. Auch nachträglich ist das Aufbringen von Mustern möglich und sehr wichtig. Bei Fensterscheiben hilft auch das Zuziehen von hellen Vorhängen sehr gut. Bei proVogel und den nützlichen Links finden Sie gute Beispiele.

Sorgen Sie dafür, dass in Ihrer Gemeinde in der Bauord­ nung entsprechende Vorschriften verankert werden. Die Gemeinden sollen aufgefordert werden, bei Baubewilligun­ gen Auflagen zum Schutz von Vögeln im Siedlungsraum einzubringen. Ganz generell sollte auf eine Bauweise geach­ tet werden, die Tiere nicht schädigt. Und last but not least wäre es von grossem Vorteil, wenn wieder einmal kleinere Fenster geplant würden.

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Von Glaskollisionen sind alle Vogelarten im Siedlungsraum betroffen, darunter auch seltene Arten, wie der Eisvogel, Greifvögel oder Spechtarten.

Vögel haben hochentwickelte Augen. Die beiden Augen übernehmen oft gleichzeitig unterschiedliche Funktionen: Das eine fixiert den Wurm, das andere überwacht die Umgebung. Die Bildauflösung bei einem Vogel ist phänomenal. Während wir Menschen knapp 20 Bilder pro Sekunde verarbeiten können, schafft ein Vogel 180 Bilder!

Zudem unterscheiden Vögel Grautöne feiner als wir Menschen und können im Gegensatz zu uns teilweise UV-Licht sehen. Trotz all dieser Fähigkeiten ist Glas für Vögel nicht sichtbar und damit eine tödliche Falle!

Die aktuelle Plakatkampagne von proVogel und BirdLife Zürich, können Sie hier herunterladen und ausdrucken. Es ist wichtig, dass Sie auch Ihr Umfeld auf das Problem aufmerksam machen uns so für das Thema sensibilisieren.

Plakat Glas tötet Vögel

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